Wie oft hast Du schon Entwürfe gemalt – einen um den Anderen – Übermalt – und dann ging das Übermalen nicht weil das Gelb auf dem Schwarz einfach immer dunkelgrün wurde.

Wie wäre es wenn Du Dir ein Puzzle mit Deinen Lieblingsfarben bastelst – bei dem Du Dich für Deine Kompositionsaufgaben einfach nach Herzenslust bedienst. Natürlich brauchst Du zu Deinen Lieblingsfarben auch immer in kleinerer Menge die Komplimentärfarben – damit Du Spannung in das Bild bringst – aber das sehen wir gleich.

Also – wie stellst Du so ein Puzzle her uns was brauchst Du dafür?

  • Papierblätter in ausreichender Anzahl bzw. Größe – je nach dem Format in dem Du Deinen Entwurf gestalten willst solltest Du die 3- 4fache Menge an bemalten Blättern haben
  • Die Acrylfarben Deiner Wahl
  • Pinsel
  • Klebeband zum Befestigen der Schnipsel
  • KEINE SCHERE – bitte reiße die einzelnen Schnipsel
  • einen größeren Karton zum Aufkleben
  • eine Kamera (Handy) zum Festhalten der unterschiedlichen Entwürfe
  • eine Schachtel um Deine Schnipsel fürs nächste Mal aufzubewahren

Die Herstellung ist denkbar einfach – wähle die Farben aus in denen Du gerne malst – bzw. wähle solche Farben aus zu denen Du Zugang suchst und noch nicht so richtig weißt, wie Du sie verwenden kannst (Challenge 🙂 ) – Nun kommt der ganz entspannte Teil – klebe Dir die entsprechende Anzahl an Blättern (das kann auch einfaches Druckerpapier sein) auf einen Arbeitstisch und bemale sie nun – Du kannst auch ganz viele Mischungen von den Farben erzeugen.

Wenn Rot Deine Lieblingsfarbe ist wird Dein Ergebnis ziemlich langweilig wenn Du 5 Blätter im gleichen Rot hast – variiere hier von dunklem Gelb über Orange, Rottöne über Pink (JA!!!) bis zu einem Lila Ton:

Wir hatten diese Aufgabe als Einstieg in den 5-tägigen Kurs bei unserer MALREISE nach MALLORCA – deshalb auch die sonnigen Fotos hier – es war ein sehr entspannter Einstieg bei dem die Teilnehmer viel lernen konnten und gleichzeitig die typische Anspannung beim Beginn von Bildern abfiel.

Ich erwähnte oben die Komplimentärfarben die Du (in kleinen Mengen) um Deinem Bild die benötigte Spannung zu vermitteln. An diesem Farbrad siehst Du – wenn Orange bis Violett Deine Töne sind – dann ist Türkis bis Gelbgrün Deine Komplimentärfarbe.

Gönne Dir also auch ein paar kleinere Blätter in unterschiedlichen Grün-Tönen.

Nach dem Bemalen und Trocknen der einzelnen Blätter klebst Du Dir (am Besten mit Kreppband)  einen Karton im gewünschten Format (Querformat, Hochformat, Quadrat) auf Deinem Arbeitsplatz auf und beginnst nun, Deine bemalten Flächen in Schnipsel passender Größe zu zerreißen. Nicht zu groß damit es nicht „fad“ wird – aber auch nicht zu klein – sonst wird es Dir zu unruhig:

 

 

 

 

 

In dieser Phase kannst Du einfach mit den Schnipsel spielen – Du wirst sehen dass Dein Bild Dir stimmiger erscheint wenn sich die dunkleren Farben am unteren Rand und die helleren am oberen Rand befinden – experimentiere wie weit Du an den seitlichen Rändern „hochgehen“ kannst, bevor Du den Eindruck bekommst dass Dein Bild kippt.

Wenn Du dies in geschlossenen Räumen durchführst kannst Du durchaus auch ohne das Kreppband zum fixieren der einzelnen Schnipsel bewerkstelligen. Aber mache auf jeden Fall immer wieder Fotos Deiner unterschiedlichen Hintergründe – Du kannst sie Dir später ansehen oder wenn Du willst ausdrucken – um ihre unterschiedliche Wirkung in Ruhe zu untersuchen und aus den Ergebnissen für Deine Arbeit zu lernen.

Auf den Hintergrund wollen wir jetzt unseren Vordergrund aufbringen – wenn Du Dir nicht sicher bist WO genau Du Deine Akzente setzt – dann schau nochmal im Kreativtipp 10 – in dem Du die Akzentpunkte erklärt findest.

 

 

Als nächsten Schritt kannst Du – wenn Du möchtest – diese Collage – einfach zur Übung – in ein gemaltes Bild umsetzen und damit die Wirkung testen:

 

 

 

 

 

Das schöne an dieser „Technik“ ist, dass Du Dir Deine Farbblätter in Zeiten der absoluten kreativen „Despiration“ anfertigen kannst – und mit dem Spiel damit auch kreative Durststrecken überwinden kannst.

Ich finde das besonders wichtig, dass dem malerischen Schaffen der Druck entzogen wird – JA!

Manchmal kommt man in seinem Atelier an, hat sich mühsam Zeit frei geschaufelt und merkt:   Sch….  heut geht gar nix.

Stimmt nicht: Die Farben sind da, Pinsel sind da, Papier ist sicher auch da – und ganz sicher bist Du da – wenn auch nicht von der Muse geküsst, so wenigstens Deine Hände – und die sind sicher in der Lage, einfache Papierblätter mit Farben zu bepinseln?

Tja, und spätestens wenn Du die Schnipsel auf Deinem Untergrund hin und her schiebst und betrachtest wirst Du ein Bussi spüren:  Deine Muse hat Dich mit ihrem Kuss für Dein Durchhalten belohnt und ganz sanft kannst Du Dich an anspruchsvollere Themen heranwagen.

Aber denk dran – gaaaaanz saaanft – spiel noch eine Weile auf Deinen Papieren hin und her – mache jede Menge Fotos – die Digitalfotografie ist auch für uns MalerInnen ein großes Geschenk ….. und dann, ja dann….. möge die Macht mit Dir sein.

Glück und Freude wünscht Dir Deine Brigitte

 

PS: Ich veranstalte pro Jahr 3 Workshop-Tourneen nach Deutschland und Österreich. Wenn Du bei einem meiner Workshops dabei sein möchtest:

Hier findest Du die TERMINE und ANMELDEMÖGLICHKEIT

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